Mobilität: Projekte

China-Premiere: VW zeigt Robo-Car Sedric in Shanghai

Sedric
VW zeigt Sedric auf der Auto Shanghai 2017

Innovatives Konzept für sichere und nachhaltige Fortbewegung – Markenübergreifender Ideenträger – Weiterentwicklung in China durch neues Joint Venture mit MobVoi

Zur Fahrzeugschau Auto Shanghai vom 19.–28.04.2017 zeigt der Volkswagen Konzern neben einer Vielzahl neuer Modelle und Studien der einzelnen Konzernmarken mit Sedric (Self-Driving Car) das erste Konzeptfahrzeug des Konzerns und damit ein integriertes Mobilitätskonzept für den Straßenverkehr der Zukunft.

Sedric ist ein markenübergreifender Ideenträger, mit dem der Volkswagen Konzern die zentrale Bedeutung des vollautomatisierten Fahrens in der Zukunftsstrategie des Unternehmens unterstreicht. Der von Grund auf für autonomes Fahren entwickelte Concept Car gibt einen konkreten Ausblick auf die innovative, für jedermann nutzbare und dennoch stets an den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen orientierte Form der individuellen Mobilität: auf Knopfdruck verfügbar, einfach, nachhaltig, komfortabel und sicher.

Mit Hilfe des neuen Joint Ventures des Volkswagen Konzerns mit MobVoi kann auch Sedric und sein integriertes Mobilitätskonzept mit einem persönlichen digitalen Assistenten auf Basis künstlicher Intelligenz weiterentwickelt werden. Der wichtige Absatzmarkt China spielt bei der Mobilitätsstrategie der Zukunft für den Volkswagen Konzern eine bedeutende Rolle. Am Vorabend der Auto Shanghai sagte Matthias Müller, Vorstandsvorsitzender des Volkswagen Konzerns: „Wir stärken die Zusammenarbeit mit unseren bestehenden Partnern und schließen zugleich neue Partnerschaften. Wir wollen so ein neues mobiles Zeitalter gestalten und für unsere Millionen chinesischer Kunden eine nachhaltige Mobilitätswelt schaffen. Volkswagen wird dadurch in den kommenden Jahren noch chinesischer werden.“ 1

Die Strategie

In der Zukunftsstrategie des Volkswagen Konzerns spielen Design, Entwicklung, Produktion und Vertrieb von Fahrzeugen eine zentrale Rolle, auch werden smarte Mobilitätslösungen als weiteres Geschäftsfeld des Konzerns und seiner Marken etabliert. Die Beteiligung am Mobilitätsdienstleister Gett, die Gründung des Mobilitätsdienstleisters MOIA und das Joint Venture mit MobVoi sind wichtige Schritte auf diesem Weg. MobVoi ist ein chinesisches Startup, das Sprachsteuerungs- und Spracherkennungssoftware entwickelt. Der Volkswagen Konzern und MobVoi wollen auf Basis von künstlicher Intelligenz neue Mobilitätskonzepte und Produkte für Fahrzeuganwendungen, sowie persönliche digitale Assistenten entwickeln. „Diese Partnerschaft ist ein besonderes Beispiel für die Entschlossenheit von Volkswagen, mit innovativen chinesischen Tech-Unternehmen wie MobVoi zusammenzuarbeiten, um neue Formen der personenbezogenen Mobilitätstechnologie zu schaffen“, sagt Prof. Dr. Jochem Heizmann,  Mitglied des Konzernvorstands sowie Vorstandsvorsitzender der Volkswagen Group China.

Mit dem Zukunftsprogramm „Together – Strategie 2025“ macht der Konzern den Weg frei für den Wandel vom Autohersteller zu einem Anbieter nachhaltiger Mobilität. Bei VW ist man überzeugt: Ein Mobilitätskonzept, das auf intensiv genutzten autonomen Fahrzeugen beruht, benötigt künftig weniger Fläche und Energie, es ist wesentlich sicherer und auch nachhaltiger. Und es bietet maßgeschneiderte Mobilität für alle: für Erwachsene und Kinder, für Senioren und Menschen mit körperlichen Einschränkungen, für Stadtbewohner, die nicht über ein eigenes Auto oder eine Fahrerlaubnis verfügen, ebenso wie für Besucher, die in einer fremden Stadt spontan und komfortabel von A nach B gelangen wollen. 2

Das erste Concept Car des Konzerns Sedric ist das erste Concept Car des Volkswagen Konzerns und zugleich das erste Fahrzeug im Konzern, das für autonomes Fahren auf Level 5 konzipiert wurde – also keinen Menschen als Fahrer benötigt. Erdacht, gestaltet, entwickelt und gebaut wurde Sedric in enger Zusammenarbeit zwischen dem Future Center Europe des Volkswagen Konzerns in Potsdam und der Volkswagen Konzernforschung in Wolfsburg. „Unser Ziel ist es, im Jahr 2025 ein führender Anbieter nachhaltiger Mobilität zu sein“, sagt Dr. Ulrich Eichhorn,  Leiter Forschung und Entwicklung des Volkswagen Konzerns.


HINTERGRUND 3

Die Idee einer einfachen, für jedermann verfügbaren Form der individuellen Mobilität ist nicht nur mit einem universell nutzbaren Fahrzeug, sondern auch mit einem intuitiv verständlichen Bedienkonzept verknüpft. Der Volkswagen OneButton, mit dem der Nutzer mit Sedric in Kontakt tritt, ist der Link zu einem völlig neuen Mobilitätserlebnis. Denn ein simpler Druck auf diesen Knopf garantiert Mobilität für jeden, zu jeder Zeit und an jedem Ort. Das Bedienelement besteht aus einem Knopf zum Drücken und einem Ring, der mit farbigen Signalen die Ankunftszeit von Sedric signalisiert sowie über Vibrationssignale blinde Menschen zum Fahrzeug führt.

Das innovative Bedienelement dient zugleich als eine umfassende Mobilitäts-ID, die weltweit funktioniert, mit integriertem Mobilfunkempfänger, GPS sowie Kompass um das Fahrzeug zu orten. Auch auf Geschäftsreisen oder am Urlaubsort genügt – wie von zu Hause gewohnt – ein einziger Knopfdruck und Sedric fährt als autonomes Shared Mobility Fahrzeug vor.

Als Shared Mobility Fahrzeug ist Sedric Teil der Flotte des Volkswagen Konzern Mobilitätsdienstleisters. Ebenso gut kann Sedric auch ein individuell konfiguriertes Owned Mobility Fahrzeug einer der Volkswagen Konzernmarken sein. Volkswagen ist sicher: Auch in Zukunft werden viele Menschen ihr eigenes Automobil besitzen wollen. Denn dieses neue Automobil ist intelligent, es steht immer zur Verfügung und es erledigt Aufgaben sogar eigenständig. Sedric fährt die Kinder zur Schule und anschließend die Eltern ins Büro, sucht selbstständig einen Parkplatz, sammelt bestellte Einkäufe ein, holt Besucher vom Bahnhof und den Sohn vom Sportplatz ab – alles auf Knopfdruck, per Sprachbefehl oder mit einer Smartphone App – vollautomatisch, zuverlässig und sicher.

„In der neuen Mobilitätswelt werden alle Menschen eingebunden. Wir werden sie bequem und beschwerdefrei von Tür zu Tür transportieren – mit der Umsetzung unserer Vision: Mobilität für alle, auf Knopfdruck oder Sprachbefehl. Dies wird den Menschen mehr Freiheit, einen unheimlichen Komfort und viel höhere Lebensqualität schenken. Es wird vielen die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ermöglichen“, erklärt Johann Jungwirth,  Chief Digital Officer des Volkswagen Konzerns.


Sedric im Detail 3

Die Ziele bei der Entwicklung von Sedric waren ebenso klar definiert wie das gesamte Mobilitätssystem: konsequente Reduktion, einfachste Bedienung, völlig intuitiver Umgang. Ein Druck auf den Volkswagen OneButton – und Sedric kommt vorgefahren, exakt zum vorher signalisierten Zeitpunkt. Sedric erkennt seinen Nutzer, die zweiteilige Tür öffnet sich. Die breite und hohe Öffnung macht den Einstieg leicht, selbst mit Gepäck. Taschen oder Koffer finden im großzügigen Innenraum ausreichend Platz.

Sprechen wie mit einem Assistenten
Mit dem Einstieg kann die Kommunikation mit Sedric über Sprache erfolgen. Das Ziel, der Weg dorthin, die Fahrzeit, die aktuelle Verkehrssituation, vielleicht ein kurzer Zwischenhalt unterwegs – mit Sedric sprechen die Nutzer wie mit einem persönlichen Assistenten. Unterwegs haben sie die Freiheit, ihre Zeit völlig individuell zu nutzen. Die Windschutzscheibe als großer OLED-Bildschirm mit Augmented Reality dient als Kommunikations- und Entertainmentzentrale – aber die Passagiere können ebenso gut auch die Augen schließen und sich entspannen.

Die Design-Experience
Die Designsprache von Sedric ist freundlich und sympathisch, sie schafft spontanes Vertrauen. Mit seinen kräftigen Flanken und den stabilen Dachsäulen vermittelt Sedric Solidität, Sicherheit und Verlässlichkeit. Die zweiteilige Schwenktür reicht bis ins Dach, ihre große Öffnung erlaubt einen sehr bequemen Ein- und Ausstieg.

Sedric ist ein Fahrzeug, das sich sowohl im städtischen Ambiente als auch im suburbanen und ländlichen Raum bewegen kann. Sein Karosseriekonzept bietet die Möglichkeit, bei kompakten Dimensionen einen großzügigen Innenraum bereitzustellen. Auf die klassischen Proportionen eines Automobils und auf Elemente wie Haube oder Schulter wurde bei Sedric verzichtet.

Ermöglicht wird dieser monolithische Grundkörper durch die neue technische Struktur. Sedric ist ein rein elektrisches Automobil. Sein Batteriepack ist flach zwischen den Achsen angeordnet, der kompakte Elektromotor findet seinen Platz auf Höhe der Räder. Systeme wie die Klimaanlage und die elektronische Intelligenz des Self-Driving Systems sind in den kompakten Überhängen vorn und hinten untergebracht.

„Je freier wir durch die neuen Technologien werden, desto besser und konsequenter können wir die Fahrzeuge dem individuellen Lebensstil, den persönlichen Wünschen der Menschen anpassen. Dabei werden wir keine Einheitsautos bekommen – ganz im Gegenteil: Das Straßenbild der Zukunft wird noch vielfältiger, noch bunter, noch emotionaler“, sagt Michael Mauer,  Leiter Design des Volkswagen Konzerns.

Das Willkommen-Zuhause-Gefühl
Der entscheidende Unterschied zu allen Automobilen der Gegenwart wird im Innenraum sofort spürbar: Sedric hat das Self-Driving System als Fahrer. Also braucht er auch kein Lenkrad, keine Pedale, kein Cockpit. Das ermöglicht ein völlig neues Lebensgefühl im Fahrzeug – ein Willkommen-Zuhause-Gefühl. Sedric ist eine komfortable Lounge auf Rädern, ausgestattet mit sorgsam ausgewählten Materialien. Ein Beispiel dafür ist das großflächig eingesetzte Birkenleder, ein hochwertiger und griffsympathischer Naturstoff.

Der für 2+2 Personen konzipierte Innenraum nutzt die Grundfläche des Fahrzeugs optimal aus. Die beiden hinteren Sitze wirken wie eine bequeme Couch. Beste Atemluft und gutes Raumklima werden auf ganz besondere Weise gesichert. Sedric hat echtes Grün an Bord: Luftreinigende Pflanzen vor der Heckscheibe unterstützen die Wirkung von üppig dimensionierten Bambuskohle-Luftfiltern. Große Fensterflächen schaffen den Kontakt nach draußen und der große, hochauflösende OLED-Bildschirm ist transparent und erlaubt den Blick nach vorne.


1   Siehe auch: Denza-400-Elektrofahrzeug
²  Siehe auch: Avenue-21 und Studie „Autonomous Driving“
³  Text: Volkswagen Presseinformation 19.04.2017, www.volkswagenag.com