Mobilität

Eindhoven Airport: „Beschleunigte Nachhaltigkeit“ bis 2023

Eindhoven Airport versneld verduurzamen richting 2030
© Eindhoven Airport

[Eindhoven Airport] – Der Flughafen Eindhoven in der niederländischen Provinz Noord-Brabant deckt mit mehr als 80 Zielen, hauptsächlich in Europa, einen Großteil des Mobilitäts­bedarfs der Region ab. Um die negativen Auswirkungen des Luftverkehrs auf die lokale Umwelt und den Planeten deutlich zu reduzieren, soll Eindhoven Airport bis 2030 ein leiserer Flughafen mit geringeren CO2-Emissionen werden.

Die Ziele erscheinen sehr ambitioniert: im Jahr 2030 um 30 % geringere Lärmbelastung und 30 % weniger CO2-Emissionen durch den Luftverkehr als 2019. Um diese ehrgeizigen Ziele zu erreichen, setzt der Airport scharfe Maßnahmen um:

  1. Ab dem 1. Januar 2026 keine Flüge mit fossilen Brennstoffen und keine Privatflüge
  2. In den Jahren 2026 und 2027 Begrenzung auf jährlich 40.500 Flüge, ab 2028 Über­wachung nach Lärmstandards statt nach der Anzahl der Flüge
  3. Möglichst baldige Einführung eines Abflug­verfahrens mit der geringsten Lärm­belas­tung für die unmittelbare Umgebung
  4. Ab 2030 nur noch Flugzeuge der neuesten Generation am Flughafen Eindhoven
  5. Höhere Beimischungs­verpflichtung für nach­haltigen Flugzeug­treibstoff am Flughafen und finanzieller Beitrag des Eindhoven Airport für Fluggesell­schaften, die mit diesem Treibstoff betankt werden.

Dazu erklärt Roel Hellemons, CEO des Flughafens Eindhoven: „Wir hatten uns bereits verpflichtet, den Lärm bis 2030 erheblich zu reduzieren. Aber Lärmreduzierung allein reicht nicht aus. Wir fühlen uns auch dafür verantwortlich, die CO2-Emissionen unseres Flugverkehrs deutlich zu reduzieren. Ein nach­haltigerer Luftverkehr in Europa ist ein ehrgeiziges und erreichbares Ziel. Mit der Umsetzung dieser zusätzlichen Maßnahmen zeigen wir, dass wir das Tempo wirklich steigern.“ Zu den Maßnahmen im Einzelnen:

1. Keine fossilen oder sonstigen Privatflüge mehr ab dem 1. Januar 2026
„Da Privatflüge einen relativ großen Lärm- und CO2-Fußabdruck pro Passagier verur­sachen und den Mobilitäts­bedürf­nissen unserer Region nur in geringem Maße ent­sprechen, haben wir beschlossen, sie ab 2026 am Flughafen Eindhoven nicht mehr zuzulassen. Wenn sich Möglich­keiten für einen nachhal­tigen Klein­flug­zeug­verkehr (z.B. mit Elektroantrieb) ergeben, der einen Mehrwert für die Region darstellt, wollen wir dies ermöglichen.“

2. Begrenzung der Anzahl der Flüge auf jährlich 40.500 in den Jahren 2026 und 2027; Überwachung nach Lärm­standards statt nach der Anzahl der Flüge ab 2028
„Das neue Management­modell von Pieter van Geel“, Beiratsvorsitzender der Smart Energy for Europe Platform (SEFEP) [], „basiert auf einer Überwachung nach einem vorge­ge­benen Standard für die Lärm­belastung durch den Flugverkehr. Die Überwachung der Anzahl der Flug­bewegungen, wie sie derzeit erfolgt, entfällt in diesem Management­modell. Neben der Überwachung nach einem Lärm­belastungs­standard wird der Flughafen Eindhoven auch in den Jahren 2026 und 2027 die Zahl der Flug­bewegungen überwachen. Wir werden die durch den Wegfall der Privatflüge frei werdende Kapazität nicht auf den großen gewerblichen Verkehr umverteilen. Dadurch wird die Zahl der Flug­bewegungen in den Jahren 2026 und 2027 von derzeit 41.500 auf 40.500 sinken. Wir werden einen Teil der Kapazität (500 Flüge pro Jahr) für den sozialen Verkehr, also z. B. medizinische Flüge und Testflüge für eine nachhaltige Klein­flugzeug-Luftfahrt, bereithalten.“

3. Möglichst baldige Einführung des Abflug­verfahrens mit der geringsten Lärmbelastung für die unmittelbare Umgebung
„In Absprache mit den Gremien des Flughafens Eindhoven (LEO) wird derzeit ein Abflugverfahren“, die Art und Weise, in der Flugzeuge starten und auf Flughöhe steigen, „festgelegt. Dies wird in den Regulatorien des Flughafens Eindhoven festgelegt. Eindhoven Airport unterstützt das Abflug­verfahren mit der geringsten Lärmbelästigung für die unmittelbare Umgebung. Wir wollen dies so bald wie möglich einführen. Unseres Erachtens ist es nicht notwendig, eine neue Flughafenordnung abzuwarten.“

4. Ab 2030 nur noch Flugzeuge der neuesten Generation am Flughafen Eindhoven
„Bis 2030 werden wir am Flughafen Eindhoven nur noch Flugzeuge der neuesten Generation, wie den Airbus A320 NEO und die Boeing 737 MAX, zulassen. Dies bedeutet eine 100-prozentige Erneuerung der Flotte bis 2030, wodurch das Ziel einer 30-prozentigen Lärmminderung bis 2030 im Vergleich zu 2019 erreicht und gleichzeitig der CO2-Ausstoß verringert wird. Dies könnte dem Flughafen auch die Möglichkeit geben, noch bessere regionale Verbindungen zu entwickeln.“

5. Einführung einer höheren Beimischungs­ver­pflich­tung für nachhaltigen Flugzeug­treibstoff und eines finanziellen Beitrags des Flughafens Eindhoven für Flug­gesell­schaften, die mit diesem Treibstoff betankt werden
„Es ist nicht nur wichtig, den Lärm zu verringern. Mindestens ebenso wichtig ist die Verringerung der CO2-Emissionen. Durch Flottenerneuerung, betriebliche Maßnahmen, einschließlich einer Überwachung des Luftraums in Europa, und die Beimischung von nachhaltigem Flugkraft­stoff (SAF) zu Kerosin werden wir unser Ziel erreichen, die CO2-Emissionen bis 2030 um 30 % zu senken.“

Je mehr SAF beigemischt wird, desto geringer sind die CO2-Emissionen des Luftverkehrs. Aber SAF ist etwa viermal so teuer wie Kerosin. Am Flughafen Eindhoven soll künftige eine höhere SAF-Beimischung als derzeit gesetzlich vorgeschrieben Pflicht werden. Außerdem sollen die Flug­gesell­schaften dazu ermutigt werden, mehr als 20 % des Kerosins, das sie am Flughafen Eindhoven tanken, zu mischen. Um Mehrkosten für die zusätzliche Beimischung zu decken, stellt der Airport den Fluggesell­schaften einen jährlichen Betrag zur Verfügung, im Jahr 2024 ist das eine halbe Million Euro.